Münchner Missionstag 2021 / Hinführung zum Thema

In den ersten Teil der Tagung unter dem Titel „Hat sich durch Corona etwas in unserer Partnerschaft verändert“ und die geplante Gruppenarbeit führte Ulrich Werwigk ein. Er stellte mit Bezug auf den Artikel „Der Riss“ in der Süddeutschen Zeitung zu Weihnachten die erlebte Bipolarität von Corona-Schutzmaßnahmen und Corona-Leugnern in Deutschland dar, die wir auch in unserer Partnerschaft mit Tansnia in der offiziellen Regierungspolitik und der großen Anteilnahme unserer Freunde und Partner am Geschehen im globalen Norden erleben.

In 6 online-Kleingruppen befassten sich die Teilnehmer mit den folgenden Fragen, wobei die Schwerpunkte von den Gruppen frei gewählt werden konnten:

  • Wie habe ich die Zeit mit Corona bisher erlebt?
  • Was hat Corona bei mir ausgelöst, verändert?
  • Hat sich die politische Haltung von mir verändert – oder die der Menschen in meinem Umfeld? Wenn ja, wie?
  • Hat sich durch Corona etwas in unserer Partnerschaft verändert?

In dem sich anschließenden Plenum wurde aus den Gruppen insbesondere über die von allen mittlerweile als sehr lange und teils auch als belastend empfundenen Kontaktbeschränkungen berichtet, für viele gab es dabei in schwierigen Situationen keinen oder nur wenig Trost. Als sehr wohltuend wurde allerorts die erfahrene große Anteilnahme unserer tansanischen Partner am Pandemiegeschehen auf der Nordhalbkugel und in unseren Gemeinden empfunden. Bedauerlich ist, dass Pandemie bedingt Reisen nach Tansania ausfallen mussten und durch die jüngsten Mutationen auch für 2021 und 2022 nur schwer planbar werden. Das betrifft gleicher-maßen lang geplante Besuche aus Tansania. Die Bedrohung einer möglichen Infektion auch durch den unterschiedlichen Umgang mit der Pandemie wird als sehr stark und als Beeinträchtigung von Begegnung empfunden. Dagegen hat sich vielerorts durch die ausgefallenen Besuche der Kontakt per WhatsApp und E-mail intensiviert. Auch wird für die nahe Zukunft vereinzelt schon an Zoom-Meetings mit den tansanischen Partnern gedacht. Für die Arbeit in unseren Partnerschaftsgruppen und Kirchengemeinden ist die Pandemie einschränkend, übliche direkte Kommunika-tionskanäle stehen nicht mehr zur Verfügung, das Gespräch nach dem Gottesdienst entfällt und der Austausch online ist organisationsintensiver und Spenden fließen spärlicher. Andererseits bietet aber gerade der online-Austausch die Verbundenheit vor allem mit jungen Mitgliedern, die Studium und Ausbildung bedingt nicht mehr direkt vor Ort leben. Eine wunderbare Idee hatte die Poinger Gruppe, die einen kleinen Film über die Partnerschaftsarbeit produziert und an die Außenwand der Kirche projeziert hatte, damit war eine breite Öffentlichkeit für die Partnerschafts-arbeit geschaffen. Der Film ist auf YouTube nachfolgend abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=HCsEamXifpo&feature=youtu.be

(dokumentiert Ulrich Werwigk, 07.02.2021)