Münchner Missionstag 2021 / Andacht

von Pfarrer Yusuph Mbago
Ökumenischer Mitarbeiter (MEW) und Pfarrer in der Gemeinde-Oberhaching

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. „Amen.“
Lied: Asante kwa Asubuhi njema (Danke für diesen guten Morgen EG.334)

Liebe Geschwister in Jesus Christus,

die Welt, in der wir leben, ist in diesen Zeiten leider mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Wir Christen sind ein Teil dieser Welt und kämpfen wir mit Problemen und Schwierigkeiten, so wie alle anderen Menschen auch. Die Situation, die wir jetzt in der ganzen Welt durchleben, ist für die meisten von uns eine neue und schwierige Situation, die wir noch nie erlebt haben. Manchmal fühlen wir uns hoffnungslos. Wir haben Angst vor Krankheit und vor Schmerz.  Was machen wir in dieser Situation?
Doch, der Prophet Jeremia hat doch auch Schlimmes erlebt! Aber was hat er in solchen Situationen gemacht?
Im Buch der Klagelieder 3,22-23; Jeremia sagt: Die Güte des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf; es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr!

Liebe Schwerstern und Brüder, wenn Sie das Buch der Klagelieder lesen, können Sie den Schmerz des Jeremia spüren, der über den Verlust seiner Heimat trauert. Die besonderen Orte, mit denen er aufgewachsen war, waren zerstört worden, aber auch die Zerstörung des Tempels. So fühlte sich auch Jeremia. Aber das Wundervolle ist, dass auch wenn die Gabe des Landes verloren gegangen und der Tempel zerstört ist, er ist immer noch an seinem Glauben und seiner Hoffnung festgehalten hat.

Wie können wir uns auch die Art von Glauben und Vertrauen in Gott finden, die Jeremia dazu ermutigt hat, Hoffnung zu verkünden? Wie können wir die Zuversicht finden, zu glauben, dass Gott uns Kraft zum Durchhalten geben wird?
Jeremia sagt, es ist gut, Geduld zu haben und auf den Herrn zu warten. Wir sollen uns daran erinnern, wie Gott unsere Gebete in der Vergangenheit beantwortet hat. Wir sollen uns daran erinnern, wie er für uns gesorgt hat, uns Mut gegeben hat, als wir Angst hatten, uns geliebt hat, als alle anderen uns enttäuscht haben, und uns treu war, als niemand anderes es war. Wenn uns Schwierigkeiten belasten, dann sollten wir über diese erstaunliche Wahrheit nachdenken: Gott ist treu! Unser himmlischer Vater ist treu und voller Barmherzigkeit. "Sie sind jeden Morgen neu", das gibt mir eine große Zuversicht, dass die Gnaden an jedem Tag - die Freundlichkeiten an jedem Tag - speziell für diesen Tag gegeben werden. Warum ist es so? Es ist nicht, weil die Gnade von gestern schlecht oder schwach war. Es ist, weil sie von gestern waren. Die Gnade von gestern war für die Probleme von gestern. Das heutige Erbarmen sind für die Lasten von heute. Sie sind wie das Manna in der Wüste: Man kann sie nicht über Nacht aufbewahren. Die Gnade für heute liebe Schwestern und Brüder, hat uns auch ein Online-Treffen ermöglicht.

Noch wichtiger ist, dass Gottes Liebe uns niemals verlässt. Lasst uns also an unserem Glauben und unserem Vertrauen in Gott festhalten, denn er ist gut und seine Treue bleibt für immer und ewig. Als Christen hoffen wir deshalb, dass auch bei der aktuellen Situation in der ganzen Welt, Gottes Barmherzigkeit kein Ende hat. Auch wenn Gott nicht so antwortet, wie wir es uns wünschen, sind seine Antworten immer ein Segen. Amen!

Gebet:

Gnädiger Gott, auch wenn wir uns nicht persönlich treffen können, aber Du hast uns diese Möglichkeit gegeben, uns online zu treffen. Wir danken dir dafür und auch für die wunderbare Zeit, die du uns geschenkt hast. Wir danken dir für das Geschenk der Barmherzigkeit und Gnade. Wir bitten dich: schenke uns Geduld in diesen Zeiten der Schwierigkeiten auf der ganzen Welt. Gib uns die Möglichkeit, mit unseren Freunden und Partnergemeinden in Kontakt zu bleiben.

Ewiger Gott, vor dir gedenken wir die Menschen, die wir im letzten Jahr verloren haben. Wir danken dir für alles Gute, das wir mit ihnen erlebt haben. Herr Jesus, du bist die Auferstehung und das Leben, wer an dich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Wir wissen und vertrauen darauf, dass unsere Verstorbenen bei Gott aufgehoben sind. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.